In Luxemburg wurden 2017 insgesamt 7568 gegen Personen gerichtete Straftaten begangen. Knapp 10% aller gemeldeten Straftaten werden in Luxemburg von unter 18jährigen Jugendlichen begangen. Die Dunkelziffer ist vermutlich deutlich höher. 2017 wurden 126 Anzeigen wegen sexuellem Missbrauch und 84 Anzeigen wegen Vergewaltigung erstattet. Bei den gemeldeten Sexualstraftaten sind ca. 11% der Täter unter 18 Jahren (Polizeistatistik 2017), in 2017 waren dies knapp 30 Jugendliche.
Diese Jugendlichen werden oft von der Polizei vernommen, kommen teilweise vor Gericht und einige werden schließlich in Jugendhilfeeinrichtungen stationär untergebracht. Die Forschung zeigt, dass sowohl bei erwachsenen Gewalt- wie auch Sexualstraftätern derartige Handlungen auch schon in der Jugend zu erkennen waren.
Daher scheinen ein frühes Risk-Assessment wie auch die auf den einzelnen Jugendlichen und das Risiko abgestimmten Maßnahmen (Risk-Management) schon bei Jugendlichen besonders wichtig zu sein, um spätere kriminelle Entwicklungen eher verhindern zu können.
Inhalte
Risk-Assessment verstehen und kennenlernen (Psychopathie PCL-YV, Erasor, AIM,…); ein konkretes Fallverständnis entwickeln; Was brauchen diese Jugendlichen?; Pädagogisches & therapeutisches Setting für die Arbeit mit diesen Jugendlichen; den Delikt-/Gewaltkreislauf verstehen; Aufbau von Verantwortungsübernahme; Täterstrategien erkennen;
Die Inhalte werden u.a. anhand konkreter Fallbeispiele vermittelt.
Zielgruppe
Fachkräfte aus den Bereichen Psychologie und Sozialwesen, Sozialpädagogik, Heimerziehung, Polizei und Justiz, die in ihrer täglichen Praxis mit jungen Menschen konfrontiert werden, welche grenzverletzendes, gewaltbereites bzw. sexuell deviantes Verhalten zeigen.
Die Fortbildung
Die Inhalte werden an 4 aufeinander aufbauenden Seminartagen/Modulen vermittelt.
Der Trainer
Dipl.-Psych. Jan Kossack arbeitet seit über 25 Jahren mit gewaltbereiten und antisozialen Jugendlichen. Er war schon 1998 am Aufbau eines Zentrums zur therapeutischen Arbeit mit sexuell übergriffigen Jugendlichen beteiligt.
Durch seine verschiedenen Tätigkeiten hat er viel Erfahrung in der Heimerziehung aber auch der ambulanten Therapie mit diesen Jugendlichen und ihren Familien.
Er hat Ausbildungen u.a. in forensischer Psychotherapie & Begutachtung (Universität Zürich) und Schematherapie (bei Jeffrey Young in NYC).
Die Anmeldegebühr
für die gesamte Fortbildung (4 Module) beträgt 350,-EUR.
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Die Teilnehmerzahl ist auf 15 begrenzt!
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Anmeldung und weitere Informationen
bei der Erzéiungs- a Familljeberodung
Tel: 46 000 41
info@afp-solidarite-famille.lu